Explosive Texte

Gegenöffentlichkeit und kritischer Diskurs - von den Umweltblättern zum telegraph

Von Dirk Teschner

Der Vorläufer der seit Herbst 1989 erscheinenden Zeitschrift telegraph war die seit 1986 von der Berliner Umwelt-Bibliothek (UB) herausgegebene DDR-Oppositionszeitschrift Umweltblätter. Die Umweltblätter behandelten Themen, die in den staatlichen Medien nicht vorkamen. Dazu gehörten der Umweltschutz, die Verletzung von Menschen- und Bürgerrechten, die Friedensbewegung und Aktionen befreundeter linker Gruppen in der BRD und Westberlin und anderen Ländern. Darüber hinaus wurde ausführlich über die Aktivitäten der Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen und deren Konflikte mit Staat und Kirche informiert. Somit trug das Blatt wesentlich dazu bei, dass sich die DDR-Opposition stärker untereinander vernetzte.

Wolgang RüddenklauWolfgang Rüddenklau: Mitbegründer und libertärer Aktivist der "UB"

Gegründet wurde die Umwelt-Bibliothek 1986. Mitglieder des Friedens- und Umweltkreises der Pfarr- und Glaubensgemeinde Lichtenberg zogen 1986 in die Zionskirchgemeinde, zwischen Prenzlauer Berg und Berlin-Mitte. Schon in ihren Jahren in Lichtenberg informierte dieser Kreis in Veranstaltungen und „innerkirchlichen“ Info-Blättern über das Waldsterben, die Risiken der Atomenergienutzung, aber auch über den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan. Dieser Kreis ergriff nach seinem Umzug in die Zionskirchgemeinde 1986 auch die Initiative zur Gründung der Umwelt-Bibliothek. Die Idee einer öffentlich zugänglichen Bibliothek zu Umweltfragen, verbunden mit einem Arbeitsort für thematische Veranstaltungen und Diskussionen wurde seit dem 2. September 1986 mit Hilfe des Pfarrers Hans Simon von der Zionskirchgemeinde in den Kellerräumen des Pfarr- und Gemeindehauses verwirklicht.

Die UB begann ab September 1986 mit der Publikation ihres Mitteilungsblatts Die Umwelt-Bibliothek, welches ab April 1987 unter dem Namen Umweltblätter republikweit bekannt wurde und zu ähnlichen Veröffentlichungsversuchen anregte. Maßgeblich für diesen Erfolg war der Umstand, dass keineswegs nur ökologische, sondern von Anfang an und in wachsendem Umfang politische Themen sowie Nachrichten den Inhalt der Zeitung bestimmten, weshalb der Leserkreis weit über die ökologisch Interessierten hinausging.
Zuerst wurden in einer Auflage von maximal 150 Stück und mit einer Ormig-Maschine (Hektograph) die Info-Blätter hergestellt. Sie wurden zunächst im Bekanntenkreis verteilt. Ab Mai 1987 wurden die Umweltblätter wegen wachsender Nachfrage mit Wachsmatrizen vervielfältigt. Bei diesem Verfahren konnten von schwer zu beschaffenden Vorlagen mehr als 1.000 Blätter abgezogen werden.

Umweltblätter

Die Zeitung wurde an Oppositionsgruppen aus der ganzen DDR geliefert. Die Belieferung der Abnehmer des Blattes und anderer Informationen erfolgte über ein Postfachsystem in der Bibliothek selbst, wobei die Abholer des Materials ihrerseits wieder Material in der UB hinterließen. In der UB lagen die aktuellen Info-Blätter der verschiedenen Basisgruppen nicht nur Berlins, diverse Flugzettel und die neuste erhältliche Ausgabe der Westberliner taz aus. Auf diese Weise entstand ein weiteres Kontaktsystem der Gruppen und der relativ schnelle und sichere Austausch von Informationen stabilisierte sich.

So wie die Inhalte der Umweltblätter waren auch die Veranstaltungen der UB ab 1987 in der „UB-Galerie“ nicht auf ökologische Fragestellungen beschränkt, sondern umfassten tagesaktuell die im Spektrum der politisch-alternativen Gruppen diskutierten Themen. Die Galerie wurde auch von anderen Kreisen als Veranstaltungsort genutzt und war gleichzeitig Ort für Ausstellungen alternativer Künstler.

Die in der UB stark präsente Strömung anarchistisch-basisdemo¬kratischer Provenienz wurde in Veranstaltungen und einigen Artikeln der Umweltblätter vermittelt. Deren auf Herrschaftsfreiheit und alternative Lebensformen in sozialer Selbstorganisation orientierende Weltsicht grenzte sich demonstrativ vom Marxismus ab, vermochte aber im Gegensatz zu anderen Kritikern des Marxismus die sich auf Marx berufende staatskonforme Herrschaftsideologie von der herrschaftskritischen subversiven marxistischen Methode zu unterscheiden.

Charakteristisch war auch das antizentralistische, jeder parteiförmigen Organisationsform auch in oppositionellen Strömungen abgeneigte Selbstverständnis. So ausgestattet vermochten die Akteure der UB sehr instinktsicher amtskirchliche Kollaboration mit dem Staat und innerkirchlichen Opportunismus zu attackieren, nicht zuletzt aber auch sektiererische Eskapaden im oppositionellen Spektrum zu erkennen.

Ein Beispiel war im Oktober 1987 das Treffen vom Pfarrer Rainer Eppelmann, Mitgliedern der Samaritergemeinde und einigen Mitgliedern der IFM mit Bundestagsabgeordneten der Regierungsparteien CDU und CSU. Ein weiteres internes Treffen am gleichen Tag erfolgte mit Angehörigen der US-Kommission für die Wiener KSZE-Folgekonferenz.

Der Friedenskreis Friedrichsfelde, die Gruppe „Gegenstimmen“ und Mitglieder der Umweltbibliothek distanzierten sich in einer gemeinsamen Erklärung von solchen Treffen mit Repräsentanten „einer Partei, die die westliche Nachrüstung befürwortet und durchgeführt hat … Wir wollen nicht zusammen mit einer Partei Krokodilstränen über Menschenrechtsverletzungen in der DDR zerdrücken, die andererseits eine menschenverachtende Asylpolitik befürwortet und (mindestens zu großen Teilen) brutale Diktaturen wie in Südafrika und Chile unterstützt.“

Ebenso unmissverständlich war die Wortmeldung anlässlich der Übergriffe von DDR-Sicherheitsorganen gegen Jugendliche in der Nähe des Brandenburger Tores, als Pfingsten 1987 in unmittelbarer Nähe auf westlicher Seite vor dem Reichstag ein Open-Air-Konzert stattfand. Eine gemeinsame Erklärung des Friedenskreises Friedrichsfelde, der Umwelt-Bibliothek und der Gruppe Gegenstimmen vom 15. Juni 1987 verbanden diese Ereignisse mit den Demonstrationen in Westberlin gegen den dortigen Besuch des US-amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan. Es hieß:

„Innerhalb einer Woche ertönte auf beiden Seiten des Brandenburger Tores der Ruf nach dem Fall der Mauer: von Jugendlichen bei uns und vom Präsidenten der Vereinigten Staaten. Was steckt jeweils hinter dieser Forderung? Herr Reagan … ruft … nach einer Wandlung im Osten. Die Menschenrechte sollen endlich respektiert werden. Wenn Reagan von Menschenrechten spricht, kann er doch nicht die meinen, die durch die USA selbst mit Füßen getreten werden. … Wer genau hinhört, merkt schnell, was er meint und für wen er spricht. … Der Kapitalismus braucht neue Märkte. Und wer meint, die jungen Leute zu Pfingsten wären sich einig mit Reagan, der irrt. Es war ja nicht zu überhören, dass auch die ,Internationale‘ gesungen wurde. Im Übrigen wurde nach Gorbatschow gerufen und nicht nach Reagan oder gar Kohl. Hier macht sich offensichtlich der Wunsch nach Veränderungen anderer Art Luft. Eine Alternative zu beiden bestehenden Systemen verträgt sich schlecht mit Polizeiaufmärschen gegen missliebige Bürger. Eins ist jedenfalls klar: Mit dem Vorgehen der Polizei gegen die Jugendlichen zu Pfingsten lieferten die Staatsorgane jenem Mann die Argumente, gegen dessen Politik Zehntausende von Menschen in Westberlin demonstrieren. Mit diesen Westberlinern fühlen wir uns solidarisch verbunden.“

Dem MfS war durch ihre zahlreichen IM bekannt, dass die Redaktionen der Umweltblätter und des Grenzfall kooperierten – zuweilen auch bei der technischen Herstellung der Zeitschriften. Nachdem die Sicherheitsorgane zwecks Beendigung der Publikationstätigkeit des Periodikums Grenzfall im Oktober 1987 ursprünglich noch erwogen hatten, die Drucker bei der Herstellung des Blattes in einer Privatwohnung „auf frischer Tat“ zu ertappen und mit moderaten Ordnungsstrafen abzufertigen, begannen schließlich die Vorbereitungen für die sehr viel weiter ausgreifende „Aktion Falle“: Die Grenzfall-Drucker sollten veranlasst werden, den Abzug ihrer nächsten Ausgabe wie schon einige Male zuvor wieder in der UB auszuführen, um sie dort „auf frischer Tat“ festzunehmen.

In der Nacht zum 25. November 1987 drangen Mitarbeiter der Staatssicherheit und des Generalstaatsanwalts in die Druckräume der Umwelt-Bibliothek ein. Zu dieser Zeit wurde gerade eine neue Ausgabe der Umweltblätter produziert. Die Druckmaschinen wurden konfisziert und alle Anwesenden festgenommen. Die ursprüngliche Planung, die Drucker bei der Herstellung des neuen Grenzfalls zu überrumpeln ging nicht auf. Der Grenzfall sollte erst später gedruckt werden.

Die Berliner Basisgruppenvertreter riefen zu einer Protestkundgebung auf dem Zionskirchplatz auf, deren Teilnehmer sich nach Polizeidrohungen und Festnahmen in die Kirche zurückzogen. Daraufhin beschlossen die 200 Teilnehmer der Andacht in der Zionskirche, aus ihren Reihen die erste Mahnwache auf freiem Gelände vor der Kirche zu bilden. Diese forderte die sofortige Freilassung der Inhaftierten, die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit der Umwelt-Bibliothek und die Einstellung von Repressalien gegen kritische Bürger. Sie wurde umgehend durch die Volkspolizei (VP) „zugeführt“, woraufhin sich die nachfolgenden Mahnwachen in Kirchentürnähe aufhielten und bei Annäherung der VP in die Kirche zurückzogen. Der Sturm auf die UB-Druckerei und die Inhaftierungen führten zu zahlreichen weiteren Protestaktionen, es wurden abendliche Infoveranstaltungen in wechselnden Kirchen organisiert. Dort wurde die immer größer werdende Sympathisantenszene über aktuelle Entwicklungen informiert.

Protest im November 1987Protest im November 1987

Solidaritätsbekundungen für die UB kamen auch aus dem Ausland. Nach einigen Tagen wurden die Inhaftierten freigelassen. Die Wirkung der in die Öffentlichkeit hinein ausstrahlenden Mahnwachen auf kirchlichem Gebiet, aber zum Teil unter freiem Himmel, flankiert von „Informationsgottesdiensten“ und „Mahnandachten“ in den Kirchen übertraf auch die Erwartungen der Akteure und nicht nur die Befürchtungen der Sicherheitsorgane.

Neue Ausgaben der Umweltblätter erschienen danach weiter kontinuierlich, auch weil Vervielfältigungsmaschinen sowie neueste Technik, wie ein grafikfähiger Computer Amiga 2000, aus dem Westen gespendet wurden. In der Umwelt-Bibliothek wurden Oppositionelle in die Bedienung von Computern eingewiesen. Neben Textverarbeitung und besseren Gestaltungsmöglichkeiten faszinierte vor allem der Nadeldrucker. Mit seiner Hilfe konnten Matrizen erstellt werden. Auflage und Umfang der Umweltblätter stiegen und in der UB wurde nun auch für andere Gruppen gedruckt. Es entstand ein kleiner Untergrundverlag mit angeschlossener Druckerei.

Das DDR-weite Kontaktsystem und die Kommunikationsstrukturen der UB begünstigten den Ausbau weiterer Bibliotheksgruppen nach dem Berliner Vorbild. Bis 1989 etablierten sich stabile Verbindungen zu etwa 200 Gruppen in der Republik.

Unter den Oppositions-Schriften der DDR waren die Umweltblätter die mit Abstand am weitesten verbreitete. Bis zum September 1989 erschienen 32 Ausgaben.

In der September-Ausgabe findet sich eine deutliche Einschätzung der Situation in der DDR unmittelbar vor dem nun beginnenden Umbruch: Unter anderem hieß es:

„… Die SED hat zustande gebracht, was kapitalistischen Ideologen nie gelungen ist. Indem sie behauptete, ihre Behördendiktatur sei der einzige Weg zum Sozialismus, wurde die Idee des Sozialismus bei der Bevölkerung der DDR völlig diskreditiert. Diese Art von Politik steht jetzt vor ihrem politischen und wirtschaftlichen Bankrott. … Längst werden von den Herrschenden die Standards nur noch durch den Ausverkauf des Landes gehalten: Billiglohnarbeit für kapitalistische Firmen oder zum Dumping auf dem kapitalistischen Weltmarkt, Giftmüllimport im großen Maßstab aus ganz Westeuropa,… Wir haben in der Vergangenheit … oft genug zu einer Umkehr zu einem echten, freiheitlichen Sozialismus aufgerufen. … Wir sehen, dass die zweite große Bevölkerungsbewegung im Land neben der Ausreisebewegung nicht eine ist, die auf Emanzipation drängt. Latent und manifest fassen in immer weiteren Teilen der Bevölkerung rechte Ideen Fuß. … Statt Gesellschaft als soziale Verbindung und Freiheit wiederherzustellen, grenzen sich Deutsche von Ausländern ab und rekultivieren den Hass auf Fremdgruppen. … Wir fordern die Menschen des Landes auf, sich zu einer Kraft zu sammeln, die solche Entwicklungen aufhalten kann.“

In der letzten Ausgabe wurden die Positionspapiere und Gründungserklärungen aller neu entstandenen Bürgerbewegungen und Parteien veröffentlicht. Es wurden 4.000 Exemplare verteilt, die von Hand zu Hand weiterwanderten.

Als sich im Herbst 1989 die Ereignisse überschlugen, reichte eine Monatszeitschrift nicht mehr aus. Die Redaktion reagierte am 10. Oktober 1989 mit der Herausgabe des ersten telegraph, dem Nachfolgeblatt der Umweltblätter. Mit der Umbenennung sollte der neue, aktuelle Charakter der Publikation deutlich gemacht werden. Die Redakteure der Umweltblätter riefen befreundete Kollegen der Samisdatblätter Friedrichsfelder Feuermelder, Grenzfall, und Antifa-Infoblatt-Ostberlin zur Mitarbeit auf. Die zweite Ausgabe erschien schon einen Tag später, die dritte am 15. Oktober, jeweils in einer Auflage von mehreren Tausend Exemplaren.

telegraph Nr.5

Der auf Herrschaftsfreiheit und alternative Lebensformen in sozialer Selbstorganisation orientierenden Weltsicht blieb die Umwelt-Bibliothek auch ab 1990 bis zur ihrer Selbstauflösung 1998 treu. Einzelne Mitglieder engagierten sich zwar bei den Grünen oder der Initiative Vereinigte Linke, aber eine Anbindung an eine Partei oder staatstragende Stiftung fand nicht statt. Die Umwelt-Bibliothek zog 1990 in neue Räume in der Schliemannstraße. Dort bezogen auch der BasisDruck Verlag, die Redaktionen der Zeitschriften Ypsilon, Die Andere, Der Anzeiger und das ID- Archiv neue Räume.

In der Umwelt-Bibliothek gab es neben dem Archiv von Zeitschriften, Flugblättern und Büchern auch ein Café und einen Redaktionsraum der Zeitschrift telegraph. Dazu kamen ein Sektenarchiv und das von Mitgliedern der Umwelt-Bibliothek gegründete Matthias-Domaschk-Archiv. Es entwickelte sich zu einem der wichtigsten Archive zur Geschichte der DDR-Opposition und gehört heute zur Robert-Havemann-Gesellschaft.

Die Umwelt-Bibliothek setzte sich für die Offenlegung aller Stasiakten ein, forderte gleichzeitig aber auch die Öffnung der bundesdeutschen Archive. Sie beteiligte sich an Protestaktionen und Besetzungen in Peenemünde, wo mit Einwilligung des neuen Verteidigungsministers und ehemaligen Fürsprechers von Wehrdienstverweigerung, Eppelmann, der Export von alten NVA-Militärschiffen an das Regime in Indonesien vorbereitet wurde. Die UB unterstützte Hausbesetzungen in Ostberlin und engagierte sich gegen den aufkommenden Rassismus und Neonazismus.

1996 verurteilten die Mitglieder der UB gemeinsam mit vielen Vertretern der DDR-Oppositionsgruppen in der Erklärung der Sechsundsechzig ein Treffen von Bärbel Bohley und fünf anderen ehemaligen DDR-Oppositionellen mit dem Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Kohl. In der Erklärung hieß es dazu: „Wir, eine Reihe von Leuten, die auch das Regime in der DDR bekämpft haben, jedoch in der neuen Gesellschaft keine wirkliche Alternative zur DDR sehen können, fühlen uns wiederum auf freche Weise vereinnahmt. Hinzu kommt, dass niemand der in der Kohl-Runde Versammelten dem von den Medien vermittelten Eindruck widersprach, sie seien die einzigen Vertreter der Bürgerbewegung, die den Sturz des Regimes in der DDR herbeigeführt hat.“, und weiter: „Wir glauben vielmehr, dass die Entwicklung in Ostdeutschland, die Reorganisation alter und die Organisation neuer Seilschaften, die Verschleuderung des DDR-Volksvermögens an Alt- und Neureiche und die schrittweise Rücknahme der 1989 in der DDR erkämpften sozialen und bürgerlichen Rechte eine gewollte Politik ist.“

telegraph Nr.122/123

Der telegraph dokumentierte kritisch den Übergang von einem Unrechtssystem zu neuen Formen des Unrechts im bürgerlichen Rechtsstaat, er berichtete über den nationalen Taumel und antifaschistischer Gegenwehr, über Hausbesetzungen und Gentrification, über den Jugoslawienkrieg und den Themenkomplex Staatssicherheit. Im Mai 1997 kam es innerhalb der Redaktion zu Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung und personellen Umstrukturierungen. Zu Beginn des Jahres 1998 stießen mehrere neue Mitglieder aus dem Umfeld der WBA (Wir Bleiben Alle) - Gruppen zum Redaktionskollektiv hinzu. Dieses entwickelte ein neues Zeitungskonzept unter der Unterzeile „ostdeutsche Zeitschrift“. Unter dem Namen telegraph wurden bis jetzt 123 reguläre Ausgaben, mehrere Flugblätter und drei Sonderausgaben zu den Hartz IV-Protesten veröffentlicht.

Quellen:
Störenfried, DDR-Opposition 1986-1989, Wolfgang Rüddenklau, BasisDruck Verlag, Berlin 1992

Frieden und Gerechtigkeit! Die Politisierung der Unabhängigen Friedensbewegung in Ost-Berlin während der 80er Jahre, Thomas Klein, Zeithistorische Studien Band 38, Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2007

Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht? Anarchismus und libertäre Presse in Ost- und Westdeutschland. Bernd Drücke, Ulm: Verlag Klemm & Oelschläger, 1998

www.jugendopposition.de

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